„Damals“ ist das Wort, was gesagt wird, wenn über die Zeit vor Corona gesprochen wird. Das bedeutet, die meisten haben das Gefühl, es ist seitdem eine Ewigkeit vergangen, dabei sind es gerade mal etwas mehr als zwei Monate seit dem einschneidenden „Shutdown“ und dem damit verbundenen arbeiten und führen im Homeoffice.

Seit Ende März gibt es meinen LIVE Erfahrungsaustausch „Arbeiten und führen im Homeoffice“, immer mittwochs um 18 Uhr. Und Mittwoch, 20.05.2020 in dieser Form das letzte Mal.

Wieso das letzte Mal? In dieser Form? Und was gibt’s dann?

Bewegten sich die Themen anfangs rund ums meist ungewohnte oder sogar gänzlich unbekannte arbeiten und führen im/vom Homeoffice, veränderte sich nach und nach der Grundtenor der Themen, über die wir uns austauschten.

Sie veränderten sich von äußeren Rahmenbedingungen über Kommunikation auf Distanz aus den Perspektiven Mitarbeiter*in und Führungskraft, gingen dann über zur persönlichen Befindlichkeit, Unsicherheit, Hilflosigkeit, Müdigkeit, aber auch dem Nachrichten-Tsunami, der Irritation durch offizielle Verlautbarungen und den individuellen, sehr unterschiedlichen Praxiserfahrungen im Homeoffice, je nach individueller Ausgangssituation.

Es kamen Fragen/Themen/Herausforderungen zutage wie u.a.:

  • Der „Flurfunk“ artet in Telefonmarathon aus. Beschallung ohne Pause, zum Eigentlichen komme ich erst nach Feierabend.
  • Wie strukturiere ich meine Arbeit und wann „darf“ ich Pausen bzw. Feierabend machen. Ich habe das Gefühl ohne Unterlass zu arbeiten und werde meinen selbst gemachten Arbeitsdruck nicht los
  • Ich habe gemerkt, dass wir unsere Videokonferenzen anders strukturieren müssen als Präsenzmeetings. Wir werden uns künftig intensiver mit unserer Meetingkultur und -disziplin auseinandersetzen müssen.
  • Wie gehe ich mit der aufgezwungenen Veränderung meines Führungsverständnisses um?
  • Und auch: Uns war noch nie so bewusst, wie wichtig Spielregeln für die Datenablage sind. Wir arbeiten immer noch daran, wo, wer, was, wie häufig, mit welchem Dateinamen gespeichert/abgelegt hat.

Mehr dazu im „Protokoll“ des Erfahrungsaustausches unter (Klick hier), in dem du eine Übersicht der Hauptthemen aller Veranstaltungen erhältst.

Wenn es also anfangs eher um praktische Tipps + Tricks ging, wie mit der Situation umgegangen werden kann, entwickelten sich die Themen mehr und mehr in Richtung persönlichem, individuellen Umgang mit der Ausnahmesituation.

Wie sagte ein Teilnehmer so schön treffend: „Dieser Erfahrungsaustausch ist wie eine tolle Wundertüte. Überraschend, welch unterschiedliche Menschen aus so unterschiedlichen Ausgangssituationen, Arbeitsfeldern und Jobs hier zusammenkommen. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Themen. Und trotzdem kann hier jede*r etwas mitnehmen.“

Nach zwei Monaten Erfahrungsaustausch sind wir nicht mehr beim eher sachlichen Fokus Homeoffice, sondern bei:

  • Wie selbstbestimmt kann ich mein berufliches, aber auch privates Leben gestalten, aktuell und in Zukunft.
  • Wird es meinen physischen Arbeitsplatz noch geben oder werde ich ‚ewig‘ im Homeoffice sitzen? Oder wird mein Job künftig vielleicht sogar „outgesourct“? Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten/Karrierechancen wird es für mich geben können?
  • Wie gestalte ich künftig Führung? Denn zurück zum „Normalen“ wird es nicht geben.  Wie bekomme ich mein Team wieder zusammen? Wie können wir unseren Team-‚Spirit‘ wieder leben?
  • Ich fühle mich zunehmend einsam trotz online Dauerkommunikation. Mir ist bewusst geworden, wie wichtig es mir ist, nicht nur in der Sache meine Arbeit zu erledigen, sondern auch auf menschlicher Ebene in Kontakt zu bleiben.
  • In meiner Branche gab/gibt es so viele Änderungen, ich fühle mich überfordert. Wen frage ich um Hilfe?

Also vom Heute mit „Was mache ich in der unverhofften aktuellen Situation? Wie kann ich die Herausforderungen meistern?“ veränderte sich die Perspektive hin zum Morgen, zu „Wie wird die neue (Arbeits-)Normalität aussehen? Welche Konsequenzen auch für mein privates Leben wird es geben? Und was/wie kann ich selbst aktiv mitgestalten?“

Wenn du dir darüber hinaus die Fragen stellst: „Wie steht es jetzt um meine Zufriedenheit im Job? Wie wird sich meine berufliche Zukunft gestalten? Und was wird mit meinen Karriereplänen?“, dann schau ins P.S. am Ende dieses Beitrags.

Die Themen haben sich also verändert – hin zu persönlichen Zukunftserwartungen und -befürchtungen.

Michael N. schrieb mir stellvertretend für andere:
„Was mich zurzeit beschäftigt ist die Frage, was eigentlich „the new normal“ sein soll.
Alle reden davon, dass ja jetzt wieder geöffnet werden kann und dann alles wieder gut ist. Ich verstehe allerdings nicht, was sich geändert haben soll. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass ich mich in der Öffentlichkeit nach wie vor dem Risiko der Ansteckung aussetze. Die allgemeine Euphorie, wieder ins öffentliche Leben einzutauchen, macht mich dabei eher noch vorsichtiger. Wie also soll vor diesem Hintergrund ein Neustart aussehen? Wann ist es wieder sicher, ins Büro zu gehen, mit dem Zug zu fahren oder Konzerte zu besuchen?“

Wir leben jetzt in einem Zustand des kontinuierlichen Wandels,

und wer sich dem stellt und daran aktiv mitwirkt, wird daran wachsen, sich weiterentwickeln. Wohin? Diese Frage ist offen und wird mit mehr als einer einzigen Antwort zu beantworten sein. Fragen und Themen, die aus unterschiedlichen Perspektiven neue Herausforderungen zeigen und variable/flexible Lösungsmöglichkeiten erfordern.

Prioritäten verschieben sich, wenn es wieder das Draußen gibt, Freunde treffen, Sport machen, … Jetzt gilt es erst einmal, dies zu genießen und nicht im zigsten Videomeeting zu stecken, wenn es das Ich woanders hinzieht.

Doch jetzt ist eher die Frage, wie kommen wir zurück? Nicht nur vom Homeoffice zum Office, sondern auch vom „allein vorm Bildschirm“ hin zum „gemeinsam im Office“, von kein/kaum private Aktivitäten aushäusig zu wieder raus – Sport, Freunde treffen, … wieder ins ‚Wir‘.
Dieser Prozess braucht analogen Raum und freie Zeit.

Und genau aus diesem Grund ist es auch an der Zeit, den Erfahrungsaustausch Homeoffice in dieser Form zu verabschieden.

Und was gibt’s dann? Mal schauen, vielleicht einen neuen online LIVE. Wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest, abonniere einfach meinen Newsletter.

Bis dahin wünsche ich dir Mut, Geduld und Ausdauer für das was kommt.
Deine Romy

P.S.

Wenn du dir also Fragen zu deiner beruflichen Zukunft stellst: Wie wird meine neue Arbeits-Normalität aussehen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus auch für mein berufliches/privates Leben? Wie steht es jetzt um meine Zufriedenheit im Job? Und was wird mit meinen Karriereplänen?

Wenn das die Fragen sind, die dich beschäftigen, lade ich dich zu einer kostenlosen ‚Zukunft gestalten’-Karriere-Session ein, in der wir besprechen:
Welche Gestaltungsmöglichkeiten du hast, um deine Karriere und dein Arbeitsumfeld selbst in die Hand zu nehmen, welche Hürden sich dir in den Weg stellen können und wie du sie umgehen kannst/überwindest. Und wir sprechen drüber, wie ich dir dabei helfen kann, mit der aktuellen Unsicherheit souverän umzugehen und dein New Normal selbst zu gestalten.
Such dir einfach einen freien Termin in meinem Online-Kalender.